Rund 4.500 Menschen sind am Freitagabend durch Berlin-Mitte gezogen, um ein starkes Zeichen für lesbische Sichtbarkeit zu setzen. Der Dyke March Berlin 2024, der unter dem Motto «Lesbische Solidarität ist unzerstörbar» stand, startete am Rosa-Luxemburg-Platz und führte bis zum Alexanderplatz. Die Polizei sprach von einer friedlichen Veranstaltung ohne besondere Vorkommnisse.
«Wir demonstrieren für unsere Rechte und gegen die zunehmende queerfeindliche Gewalt», erklärte Sara Weber vom Organisationsteam. Die bunte Demonstration war geprägt von Regenbogenfahnen, selbstgemalten Plakaten und lauter Musik. Besonders auffällig waren die zahlreichen jungen Teilnehmerinnen, die mit kreativen Outfits und Transparenten auf sich aufmerksam machten. Im Kiez rund um den Alexanderplatz blieben viele Passanten stehen und zeigten sich solidarisch. Die Stimmung war ausgelassen, aber auch entschlossen. Als langjährige Beobachterin der Berliner LGBTQ+-Szene fällt mir auf, wie der Dyke March in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen hat. «Die lesbische Community in Berlin wird immer sichtbarer und selbstbewusster», bestätigte auch Petra Roß vom Lesbenberatungszentrum Berlin.
Nach Ankunft am Alexanderplatz fand ein kleines Kulturfest statt. Der Dyke March bleibt ein wichtiger Teil der Pride-Aktivitäten in Berlin und wächst stetig. Die Veranstalterinnen kündigten bereits an, im nächsten Jahr noch mehr Menschen mobilisieren zu wollen. In Zeiten zunehmender Polarisierung zeigt die Berliner Community eindrucksvoll, wie Vielfalt gelebt werden kann.