In Hamburg können immer weniger Kinder sicher schwimmen. Jedes dritte Grundschulkind besteht den Schwimmtest nicht, zeigen aktuelle Zahlen der Schulbehörde. Besonders in sozial benachteiligten Stadtteilen wie Billstedt und Wilhelmsburg ist die Situation alarmierend. Dort fehlen oft Schwimmmöglichkeiten in erreichbarer Nähe.
«Die Schwimmfähigkeit unserer Kinder ist lebenswichtig», betont Jens Schmidt von der DLRG Hamburg. «Wir sehen mit Sorge, dass viele Familien das Thema unterschätzen.» Die Pandemie hat die Lage verschärft. Viele Schwimmkurse fielen aus, städtische Bäder blieben geschlossen. Die Wartelisten für Anfängerkurse sind lang. Manche Eltern warten über ein Jahr auf einen Platz für ihr Kind.
Wer täglich am Elbstrand unterwegs ist, bemerkt die Unsicherheit vieler Kinder im Wasser. Die Stadt reagiert nun mit dem Programm «Schwimmen für Alle». Zusätzliche Kurse werden angeboten, und mobile Schwimmlehrkräfte besuchen Schulen in unterversorgten Stadtteilen. In den Sommerferien gibt es kostenlose Intensivkurse.
Das Problem betrifft ganz Deutschland. Hamburg schneidet im Vergleich sogar noch gut ab. Doch das reicht nicht. Jedes Kind sollte schwimmen können. Die Stadt plant daher, ab kommendem Jahr das Schulschwimmen auszuweiten und mehr Wasserflächen zu schaffen. Die Sicherheit unserer Kinder duldet keinen Aufschub.