Bei einem Polizeieinsatz gegen mutmaßliche Kfz-Hehler auf der Hamburger Veddel kam es gestern zu einer Eskalation. Vier Männer wurden festgenommen, nachdem sie Beamte angegriffen hatten. Nach Angaben der Polizeigewerkschaft haben solche Konfrontationen in diesem Stadtteil im vergangenen Jahr um fast 30 Prozent zugenommen.
Die Beamten waren eigentlich wegen eines Hinweises auf gestohlene Autoteile vor Ort. Als sie die Verdächtigen kontrollierten, wurden sie plötzlich von einer Gruppe von etwa 20 Personen umringt und bedrängt. «Unsere Kollegen sahen sich einer hochaggressiven Menschenmenge gegenüber, die gezielt versuchte, die polizeilichen Maßnahmen zu verhindern», erklärte Polizeisprecherin Maren Schulz. Erst mit Verstärkung gelang es, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Männer zwischen 19 und 32 Jahren. Zwei Polizisten erlitten leichte Verletzungen.
Was mich besonders nachdenklich stimmt: In diesem Viertel hat sich zwischen vielen Bewohnern und der Polizei ein tiefes Misstrauen entwickelt. Die gefundenen Autoteile wurden sichergestellt und werden nun kriminaltechnisch untersucht. Der Staatsschutz prüft mögliche Verbindungen zu organisierten Banden.
Die Polizei kündigte verstärkte Präsenz auf der Veddel an. Bezirksamtsleiter Falko Droßmann fordert nun einen runden Tisch mit Anwohnern und Behörden: «Wir müssen das Vertrauen in staatliche Strukturen zurückgewinnen, sonst verlieren wir diesen Stadtteil.»