Die Triathlon-Finals in Dresden standen auf der Kippe. Trockenheit und Hitze ließen den Elbpegel auf kritische 76 Zentimeter sinken – zu niedrig für den Schwimmteil des Wettkampfs. Für die rund 1.200 Athleten drohte eine Absage des prestigeträchtigen Events.
«Wir haben bis zur letzten Minute um eine Lösung gerungen,» erklärt Ralf Keller, Leiter des Organisationskomitees. Statt aufzugeben, entwickelte das Team einen Plan B: Ein temporäres Schwimmbecken im Ostragehege. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde ein 50-Meter-Becken aus Stahlträgern und Spezialfolie errichtet. Die städtischen Behörden unterstützten mit Sondergenehmigungen.
Die Athleten zeigten sich beeindruckt. «Ich bin seit 15 Jahren im Triathlon-Sport, aber so etwas habe ich noch nie erlebt,» sagte Laura Philipp, deutsche Spitzenathletin. Der improvisierte Kurs brachte sogar Vorteile – die Zuschauer konnten die Schwimmer besser verfolgen als im Fluss.
Als Dresdnerin weiß ich: Die Elbe bereitet uns immer wieder Kopfzerbrechen. Mal zu viel, mal zu wenig Wasser. Doch selten sah ich eine solche Gemeinschaftsleistung, um ein Sportereignis zu retten.
Die Finals beweisen, dass Dresden mehr kann als nur Kulturstadt sein. Der Triathlon bleibt dem Publikum in Erinnerung – nicht wegen der Elbe, sondern trotz ihr. Für kommende Jahre denken die Veranstalter bereits über dauerhafte Alternativkonzepte nach. Die Sportstadt Dresden hat ihre Anpassungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt.