Die Hamburger Bußgeldstelle verhängte im vergangenen Jahr über 220.000 Strafen. Dabei gehen die meisten Bürger davon aus, dass Falschparken oder Geschwindigkeitsüberschreitungen die Hauptgründe sind. Doch es gibt zahlreiche kuriose Vorschriften, die vielen Hamburgern unbekannt sind und dennoch empfindliche Geldstrafen nach sich ziehen können.
Wer beispielsweise sein Auto in der Hansestadt länger als eine Stunde mit laufendem Motor parkt, muss mit einem Bußgeld von 80 Euro rechnen. Auch das Füttern von Tauben kann teuer werden – bis zu 100 Euro kostet dieses Vergehen. «Viele dieser Regelungen dienen dem Umweltschutz oder der Lebensqualität in der Stadt», erklärt Frank Reschke vom Hamburger Ordnungsamt. Überraschend für viele: Sogar das Pflücken von Wildblumen in öffentlichen Parks kann 10 bis 50 Euro kosten. Als langjährige Beobachterin des Hamburger Alltags fällt mir auf, dass besonders die älteren Anwohner in Winterhude und Eppendorf oft unwissentlich gegen solche Vorschriften verstoßen.
Auch im Straßenverkehr lauern unbekannte Fallstricke. Wer seine Autotür unachtsam öffnet und dabei andere gefährdet, zahlt 40 Euro. Die Behörden planen, die Bürger künftig besser über ungewöhnliche Bußgeldtatbestände zu informieren. Ein Leben in der Großstadt bedeutet eben auch, sich mit einer Vielzahl von Regeln zu arrangieren – ob sie nun sinnvoll erscheinen oder nicht.