Ab Montag wird es ernst für Fahrradbesitzer am Wiener Platz in Dresden. Die Stadt beginnt mit der kostenpflichtigen Entfernung falsch abgestellter Räder im Bereich des Hauptbahnhofs. Laut Ordnungsamt wurden allein im letzten Monat über 120 Fahrräder gezählt, die verkehrswidrig an Geländern und Laternen angeschlossen waren.
«Wir wollen den öffentlichen Raum für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar halten», erklärt Ordnungsamtsleiter Ralf Lunau. Besonders Menschen mit Sehbehinderungen oder Rollstuhlfahrer seien durch die Hindernisse stark beeinträchtigt. Die Maßnahme folgt einer zweiwöchigen Informationskampagne, bei der gelbe Warnhinweise an betroffenen Rädern angebracht wurden. Wer sein Fahrrad jetzt nicht entfernt, muss mit Kosten von mindestens 35 Euro rechnen. Die Räder werden zunächst im städtischen Fundbüro gelagert und können dort abgeholt werden.
Als Dresdnerin, die täglich am Hauptbahnhof unterwegs ist, beobachte ich seit Jahren das zunehmende Fahrradchaos. Besonders bei Regenwetter wird der ohnehin enge Durchgang zur Straßenbahnhaltestelle zum Hindernisparcours.
Die Stadt verweist auf alternative Abstellmöglichkeiten wie das Fahrradparkhaus am Bahnhof oder die neuen Bügel an der Prager Straße. Für die Zukunft plant Dresden weitere Radabstellanlagen im Umfeld des Hauptbahnhofs. Ein sinnvoller Schritt, denn nur mit ausreichend Stellplätzen lässt sich das Problem nachhaltig lösen.