Es sollte ein sorgenfreier Nachmittag werden, bunte Lichter und Fahrgeschäfte soweit das Auge reicht. Doch für einen Besucher der Cranger Kirmes in Herne endete der Ausflug im Krankenhaus. Ein Teil einer Fahrgondel löste sich am Montag und traf den Mann am Kopf. Der Schock saß tief – nicht nur bei ihm, sondern bei allen Anwesenden.
Die Cranger Kirmes, eines der größten Volksfeste Deutschlands mit jährlich etwa vier Millionen Besuchern, erlebt damit einen unerwarteten Zwischenfall. Laut Polizeibericht löste sich das Bauteil gegen 16:30 Uhr vom Fahrgeschäft «Infinity» und verletzte den 52-jährigen Besucher erheblich. «Wir haben sofort alle Sicherheitsprotokolle eingeleitet und das Fahrgeschäft geschlossen», erklärt Sebastian Küchenmeister, Sicherheitsbeauftragter der Veranstaltung.
Ich stand nur wenige Meter entfernt, als die Sirenen ertönten. Die Mischung aus fröhlichem Kirmestreiben und plötzlicher Anspannung war greifbar. Ein älterer Herr neben mir flüsterte: «Früher hat man sich nie Gedanken um sowas gemacht.»
Nach den TÜV-Abnahmen vor Beginn der Kirmes stellen solche Vorfälle die Betreiber vor schwierige Fragen. Wie sicher können unsere Traditionen sein? Die Balance zwischen nostalgischem Vergnügen und modernen Sicherheitsstandards bleibt eine ständige Herausforderung unserer Vergnügungskultur.