Ein Vorfall im Stadion des Altonaer FC 93 hat am vergangenen Wochenende für Empörung gesorgt. Während des Regionalliga-Spiels gegen den Hamburger SV II soll ein Zuschauer den Hitlergruß gezeigt haben. Nach Polizeiangaben wurde der Staatsschutz eingeschaltet, der nun wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen ermittelt. Im Hamburger Amateurfußball ist dies bereits der dritte ähnliche Vorfall in dieser Saison.
«Wir verurteilen jede Form von extremistischem Verhalten aufs Schärfste», erklärt Vereinspräsident Jörg Amelung in einer Stellungnahme. Der Verein arbeite eng mit den Behörden zusammen, um den Täter zu identifizieren. Sollte es sich um ein Vereinsmitglied handeln, drohe der sofortige Ausschluss. Der Hamburger Fußball-Verband hat bereits angekündigt, den Fall vor dem Sportgericht zu verhandeln.
Als ich nach dem Spiel mit einigen Stammzuschauern sprach, war die Bestürzung greifbar. «Sowas hat bei uns keinen Platz», sagte ein langjähriger Fan kopfschüttelnd. Besonders bitter: Der AFC 93 engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und für Integration im Stadtteil.
Die Altonaer Fanszene plant für das kommende Heimspiel eine Aktion unter dem Motto «Kein Platz für Hass«. Der Vorfall zeigt, wie wichtig die kontinuierliche Arbeit gegen rechtsextreme Tendenzen im Sport bleibt – auch in einem weltoffenen Stadtteil wie Altona, wo Vielfalt eigentlich zum Alltag gehört.