Die Kölner Polizei startete gestern Abend einen Großeinsatz am Rheinufer nahe der Deutzer Brücke. Ein Zeuge meldete gegen 20:30 Uhr eine Person, die im Fluss trieb und um Hilfe rief. Laut Wasserschutzpolizei Köln gab es allein im vergangenen Jahr 17 Badeunfälle im Rhein, fünf davon mit tödlichem Ausgang.
Mit Booten, Hubschrauber und Tauchern durchkämmten die Einsatzkräfte das Ufergebiet zwischen Deutzer Brücke und Rodenkirchen. «Bei Strömungsgeschwindigkeiten von bis zu 8 km/h hat ein Schwimmer im Rhein kaum Überlebenschancen«, erklärte Einsatzleiter Michael Temme. Die Suche gestaltete sich besonders schwierig durch die einbrechende Dunkelheit und die starke Strömung.
Anwohner berichteten von hektischer Aktivität am Ufer. «Plötzlich waren überall Blaulichter und der Hubschrauber kreiste mit Scheinwerfer über dem Wasser», erzählte Anwohnerin Gisela Kramer. Als langjährige Rheinanwohnerin weiß ich, wie tückisch unser Fluss sein kann – besonders die gefährlichen Unterströmungen sind nicht zu unterschätzen.
Die Suchaktion wurde gegen Mitternacht ohne Erfolg unterbrochen. Heute soll bei Tageslicht weitergesucht werden. Die Identität der vermissten Person bleibt bislang ungeklärt. Die Polizei mahnt eindringlich: Der Rhein ist kein Badesee, sondern eine vielbefahrene und gefährliche Wasserstraße.