Die Konzertpreise in Sachsen steigen weiter an. Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass Musikfans in Dresden durchschnittlich 76 Euro für ein Konzertticket ausgeben – 15 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren.
Der Besuch von Live-Musik wird für viele Sachsen zur Herausforderung. «Die Kostenexplosion trifft uns doppelt. Einerseits müssen wir höhere Gagen zahlen, andererseits können sich viele Fans die Tickets kaum noch leisten», erklärt Thomas Kleinert vom Dresdner Kulturpalast. Die Gründe sind vielfältig: gestiegene Produktionskosten, teurere Technik und höhere Personalausgaben. Besonders internationale Acts verlangen oft Eintrittspreise jenseits der 100-Euro-Marke.
Dennoch gibt es Hoffnung für preisbewusste Musikliebhaber. Kleinere Venues wie die Scheune oder der Beatpol bieten noch Konzerte für unter 30 Euro an. In Leipzig hat das «Pay What You Can»-Modell bei einigen Veranstaltern Einzug gehalten. Als Dresdnerin kenne ich die langen Schlangen vor dem Kartenvorverkauf der Filmnächte – hier bekommt man mit etwas Glück noch erschwingliche Tickets.
Für die Zukunft erwarten Experten keine Entspannung. Die Ticketpreise dürften weiter steigen. Viele Fans weichen daher auf Streaming-Angebote aus oder konzentrieren sich auf wenige ausgewählte Konzerte pro Jahr. Der Trend zum besonderen Musik-Erlebnis statt Masse scheint die neue Realität im sächsischen Konzertleben zu werden.