In Hamburg wurde gestern ein Zivilpolizist Opfer eines dreisten Diebstahls. Der Beamte der Bereitschaftspolizei befand sich im Stadtteil St. Georg auf Streife, als ihm sein Rucksack mit Dienstausrüstung gestohlen wurde. Nach Angaben der Polizeipressestelle Hamburg wurden im vergangenen Jahr über 32.000 Diebstahldelikte in der Hansestadt registriert.
Der 27-jährige Täter hatte nicht mit den Konsequenzen seiner Handlung gerechnet. Der bestohlene Polizist alarmierte sofort seine Kollegen, die den Dieb noch in der Nähe des Hauptbahnhofs stellen konnten. «Selbst unsere erfahrenen Beamten waren überrascht von der Dreistigkeit dieses Vorfalls«, erklärte Polizeisprecher Florian Müller. In dem entwendeten Rucksack befanden sich neben persönlichen Gegenständen auch Ausrüstungsteile wie Handschellen und Pfefferspray.
Als langjährige Beobachterin der Hamburger Sicherheitslage fällt mir auf, dass der Bereich um den Hauptbahnhof trotz verstärkter Polizeipräsenz ein Brennpunkt bleibt. Der mutmaßliche Täter, der bereits polizeibekannt ist, wurde dem Haftrichter vorgeführt. Die Polizeigewerkschaft fordert nun bessere Schutzvorkehrungen für Zivilbeamte während ihrer Einsätze.
Der Vorfall sorgt für Diskussionen in der Hamburger Bevölkerung. Wenn selbst Polizisten Opfer von Diebstählen werden, steigt das Unsicherheitsgefühl vieler Bürger. Die Polizei kündigt an, ihre Präsenz in bekannten Kriminalitätsschwerpunkten weiter zu erhöhen. Bleibt die Frage: Wenn nicht einmal Polizisten vor Dieben sicher sind, wer dann?