Die Hitze hat Berlin fest im Griff. Gestern kletterte das Thermometer auf rekordverdächtige 37 Grad, die höchste Temperatur seit drei Jahren. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor weiteren extremen Temperaturen in den kommenden Tagen. Fast 40 Prozent der Berliner Grünflächen leiden bereits unter Wassermangel.
Am Strandbad Wannsee herrschte gestern dichtes Gedränge. Familien mit Kindern, Jugendliche und Senioren suchten Abkühlung im Wasser. «Diese Hitzewelle stellt besonders für ältere Menschen und Kleinkinder ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar», erklärt Dr. Martina Weber vom Berliner Gesundheitsamt. Die Rettungsdienste verzeichneten bereits einen Anstieg von Kreislaufzusammenbrüchen.
Die BVG reagiert mit Sondermaßnahmen. In den U-Bahnhöfen Alexanderplatz und Friedrichstraße wurden Wasserausgabestellen eingerichtet. Wer durch den Tiergarten spaziert, bemerkt die ausgetrockneten Rasenflächen – ein ungewohnter Anblick in unserem sonst so grünen Kiez. Die Feuerwehr bittet die Bevölkerung um sparsamen Wasserverbrauch, während die Stadtgärtnerei zusätzliche Bewässerungsrunden dreht.
Der Senat plant kurzfristig die Einrichtung weiterer Trinkbrunnen in dicht besiedelten Stadtteilen. «Berlin muss sich langfristig auf häufigere Hitzeperioden einstellen«, so Klimastadtrat Felix Müller. Für das Wochenende bleibt nur eins: Schatten suchen, viel trinken und die kühlen Morgenstunden nutzen. Unser Berlin zeigt sein mediterranes Gesicht – schön, aber zunehmend herausfordernd.