Die Sonne brennt unerbittlich vom brandenburgischen Himmel. Seit Tagen kein Tropfen Regen, der Waldboden knistert unter meinen Schuhen. Ganz Brandenburg leuchtet auf den Gefahrenkarten in alarmierendem Rot. Die Waldbrandgefahr hat die höchste Warnstufe erreicht – ein beunruhigendes Déjà-vu für unsere Region, die bereits in vergangenen Sommern mit verheerenden Waldbränden kämpfte.
Der Boden ist ausgedörrt, die Kiefernwälder der Mark verwandeln sich in potenzielle Brandherde. «In dieser Situation kann bereits ein achtlos weggeworfener Zigarettenstummel oder ein falsch geparktes Auto mit heißem Katalysator einen Flächenbrand auslösen», warnt Raimund Engel, Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter. Die Zahlen sind alarmierend: Bereits über 70 Waldbrände wurden seit Jahresbeginn registriert.
Vergangenes Wochenende war ich in der Lieberoser Heide unterwegs. Der Wind trug den Geruch von trockenem Harz, die Försterin erzählte besorgt von den sinkenden Grundwasserspiegeln. «Die mehrjährige Trockenheit schwächt unsere Wälder nachhaltig», erklärte sie. Besonders gefährlich: Auf ehemaligen Truppenübungsplätzen schlummert Munition im Boden – eine explosive Kombination mit Dürre.
Die Feuerwehren stehen in höchster Bereitschaft. Beobachtungstürme sind rund um die Uhr besetzt, Drohnen überwachen gefährdete Gebiete. Diese frühe Extremsituation im Juni lässt für den Hochsommer nichts Gutes ahnen. Die Klimakrise zeigt ihr Gesicht in unseren märkischen Wäldern – und wir alle sind gefordert, achtsamer denn je mit unserer Natur umzugehen.