Im Herzen Düsseldorfs droht einem 122 Jahre alten Baudenkmal das Ende. Das Haus an der Achenbachstraße 21 in Düsseltal, seit 1989 unter Denkmalschutz stehend, soll einem Neubau weichen. Nach Angaben der Unteren Denkmalbehörde wurden bereits zwei Abrissgenehmigungen erteilt, obwohl rund 87 Prozent der historischen Bausubstanz noch erhalten sind.
«Dieses Gebäude ist ein wichtiges Zeugnis unserer Stadtgeschichte», erklärt Dr. Monika Grütters vom Düsseldorfer Heimatverein. Die Fassade mit ihren kunstvollen Stuckelementen spiegelt den typischen Baustil der Gründerzeit wider. Ein Rundgang durch das Viertel zeigt, wie solche Häuser das besondere Flair Düsseltals prägen. Dennoch beruft sich der Eigentümer auf ein Gutachten, das die Wirtschaftlichkeit einer Sanierung infrage stellt. Die Stadt prüft aktuell einen Bauvorbescheid für einen modernen Ersatzbau mit acht Wohnungen. Bürgerproteste haben bereits begonnen – viele Anwohner sehen im drohenden Abriss einen Verlust lokaler Identität.
Was in Düsseltal passiert, ist symptomatisch für viele deutsche Großstädte. Der Konflikt zwischen Denkmalschutz und wirtschaftlichen Interessen wird weiter zunehmen. Die Initiative «Rettet Düsseltals Geschichte» plant nun eine Petition. Bis eine endgültige Entscheidung fällt, bleibt das Schicksal dieses Stücks Düsseldorfer Geschichte ungewiss.