Als ich heute Morgen durch meine Timeline scrollte, stolperte ich über einen Vorschlag, der die Debatte um Abschiebungen neu entfacht. CDU-Innenpolitiker Christoph de Vries fordert beschleunigte Abschiebungen speziell für arbeitslose syrische Flüchtlinge. Ein Thema, das mich nachdenklich stimmt.
De Vries argumentiert, dass besonders jene Syrer zurückgeführt werden sollten, «die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen». Dabei stützt er sich auf aktuelle Zahlen: Rund 700.000 Syrer leben in Deutschland, etwa 600.000 erhalten Bürgergeld. Die Idee: Wer nicht arbeitet, soll zuerst gehen.
Letzte Woche stand ich in einer Bäckerei neben einem jungen Syrer, der dort seine Ausbildung macht. Er erzählte mir von seinen Ängsten seit der neuen Abschiebediskussion. «Wir wollen arbeiten, aber nicht jeder bekommt eine Chance», sagte er leise.
Die Bundesregierung prüft tatsächlich bereits, ob Abschiebungen nach Syrien wieder möglich sind. Der Europäische Gerichtshof hatte kürzlich geurteilt, dass Kriegsflüchtlingen der Schutzstatus entzogen werden kann, wenn sich die Lage in ihrer Heimat verbessert hat.
Was mich an dieser Debatte besonders bewegt: Wann ist ein Land wieder «sicher» genug? Und ist Arbeitslosigkeit wirklich ein faires Kriterium für Abschiebungen? Die Antworten darauf werden unsere Gesellschaft noch lange beschäftigen.