Der Fall sorgt in der Domstadt für Aufsehen. Familie Ahmad lebt seit acht Jahren in Deutschland und war bisher gut integriert. Die Kinder besuchen lokale Schulen, sprechen fließend Deutsch. «Die Behörde hat unsere Integrationsleistungen völlig ignoriert und uns wie Nummern behandelt», sagt Hamed Ahmad mit zitternder Stimme. Die Ausländerbehörde hingegen verweist auf fehlende Dokumente und unzureichende Mitwirkung der Familie.
Die afghanische Familie Ahmad erhebt schwere Vorwürfe gegen die Kölner Ausländerbehörde. Nach einer Abschiebungsandrohung im Februar befinden sich Vater Hamed (43) und seine fünf Kinder in großer Unsicherheit. Rund 4.200 afghanische Staatsangehörige leben derzeit in Köln, viele mit unklarer Bleibeperspektive.
In meinen Gesprächen mit Nachbarn der Ahmads wurde deutlich: Die Familie genießt im Veedel viel Unterstützung. Der Kölner Flüchtlingsrat kritisiert das Vorgehen scharf. «Wir beobachten zunehmend eine Verschärfung der Abschiebepraxis, die menschliche Schicksale ausblendet», erklärt Sophia Weber vom Flüchtlingsrat.
Die Abschiebungsandrohung bleibt vorerst bestehen. Die Familie hat Widerspruch eingelegt und hofft auf ein Bleiberecht. Der Fall zeigt exemplarisch, wie Behördenprozesse und menschliche Realitäten in Köln aufeinanderprallen. Wenn es um Abschiebungen geht, ist die Stimmung in der toleranten Rheinmetropole gespalten.