Dresden erwartet ab 2026 spürbare Erhöhungen bei den Abwassergebühren. Für einen durchschnittlichen Dresdner Haushalt könnten die Kosten um etwa 80 Euro pro Jahr steigen. Die städtische Stadtentwässerung begründet diesen Schritt mit umfangreichen Investitionen in das Kanalnetz und den steigenden Betriebskosten.
«Wir müssen die Infrastruktur zukunftsfest machen», erklärt Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden. Besonders die alternden Kanäle aus den 1920er Jahren im Stadtgebiet benötigen dringende Sanierungen. Hinzu kommen neue Anforderungen durch den Klimawandel – Starkregenereignisse nehmen zu und belasten das System. Wer durch Neustädter Straßen geht, sieht bereits die zahlreichen Baustellen.
Auch die Kläranlage in Kaditz erhält eine technische Modernisierung für rund 30 Millionen Euro. Dies soll nicht nur die Reinigungsleistung verbessern, sondern auch den Energieverbrauch senken. Als Dresdnerin beobachte ich seit Jahren, wie die steigenden Umweltauflagen die Kosten nach oben treiben.
Der Stadtrat muss die neuen Gebühren noch genehmigen. Für Familien mit geringem Einkommen plant die Stadt Unterstützungsmaßnahmen. Die Diskussion zeigt einmal mehr: Moderne Umweltstandards und Infrastruktur haben ihren Preis – eine Herausforderung, die viele deutsche Städte in den kommenden Jahren bewältigen müssen.