Während ich heute durch die Dresdner Altstadt lief, sprang mir ein Zeitungsstand mit der Schlagzeile zur AfD-Anklage ins Auge. Die juristische Auseinandersetzung mit einem sächsischen AfD-Abgeordneten erhitzt die Gemüter. Gleichzeitig sorgen Kretschmers Zukunftspläne und steigende Arzneimittelkosten für Gesprächsstoff in den Cafés und auf den Straßen.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen AfD-Landtagsabgeordneten erhoben. Die Vorwürfe wiegen schwer. Parallel dazu macht Ministerpräsident Michael Kretschmer mit Aussagen zu seiner politischen Zukunft von sich reden. «Ich stelle mich ganz in den Dienst meines Landes», erklärte er bei einer Pressekonferenz in Leipzig. Seine Worte klingen nach Kontinuität in unruhigen Zeiten. Besonders besorgniserregend für viele Sachsen: Die Arzneimittelkosten im Freistaat steigen dramatisch. Bei meinem Besuch in einer Apotheke in Bautzen vergangene Woche klagte die Apothekerin: «Viele ältere Menschen können sich ihre Medikamente kaum noch leisten.» Die Sorgenfalten meiner Gesprächspartnerin sprachen Bände. Auch in meinem Bekanntenkreis häufen sich die Berichte über finanzielle Engpässe durch Gesundheitsausgaben.
Die politische Landschaft Sachsens durchlebt bewegte Zeiten. Der Prozess gegen den AfD-Politiker wird zum Lackmustest für den Rechtsstaat. Gleichzeitig kämpfen Bürger mit alltäglichen Sorgen wie Gesundheitskosten. In dieser Gemengelage zeigt sich: Politik bleibt nie abstrakt. Sie betrifft uns alle – an der Wahlurne ebenso wie an der Apothekenkasse.