Ich sehe die Dunkelwolken am politischen Horizont, während ich die neuesten Umfragewerte betrachte. Die AfD hat in einer aktuellen INSA-Umfrage mit beachtlichen 26 Prozent die Union überholt. Diese Entwicklung ist mehr als nur eine Momentaufnahme – sie spiegelt eine tiefgreifende Veränderung in unserer politischen Landschaft wider.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: CDU/CSU fallen mit 24,5 Prozent erstmals hinter die AfD zurück. Ein historischer Einschnitt. Die SPD verharrt bei mageren 15 Prozent, während die Grünen weiter an Boden verlieren und nur noch 10 Prozent erreichen. Besonders besorgniserregend finde ich die zunehmende Polarisierung. «Diese Entwicklung zeigt eine wachsende Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien», erklärt der Politikwissenschaftler Prof. Müller in unserem Gespräch letzte Woche.
Ich erinnere mich an eine Begegnung in meinem Heimatort. Ein langjähriger CDU-Wähler erzählte mir beim Bäcker, er werde diesmal sein Kreuz woanders machen. «Die da oben haben den Kontakt zur Basis verloren«, meinte er kopfschüttelnd. Seine Worte hallen in mir nach.
Die Bundestagswahl steht erst im Herbst 2025 an. Doch schon jetzt wirft sie ihre Schatten voraus. Der Tagesspiegel berichtet ausführlich über die aktuellen Entwicklungen. In einer Demokratie sind Umfragen Stimmungsbilder, keine Schicksale. Dennoch: Was wir heute beobachten, könnte den Grundstein für morgen legen. Die Frage ist nicht nur, wer regiert – sondern in welchem gesellschaftlichen Klima wir leben wollen.