Ein Blick in die Glaskugel der Rentenplanung: Friedrich Merz hat die Ärmel hochgekrempelt. Seit Wochen kursieren Gerüchte über eine «Aktivrente 2026» – ein Begriff, der Hoffnungen weckt und Ängste schürt. Besonders Rentner und jene, die es bald werden, verfolgen die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Was steckt hinter dieser Reform, die unsere alternde Gesellschaft auf neue Beine stellen soll?
Die demografische Entwicklung zwingt uns zum Umdenken. Immer weniger Beitragszahler müssen immer mehr Rentner finanzieren. Die Pläne von Merz setzen an mehreren Stellschrauben an: Flexible Übergänge in den Ruhestand sollen zum Normalfall werden. Ein langsames Ausgleiten aus dem Berufsleben statt abruptem Renteneintritt. Zudem sollen Arbeiten im Rentenalter attraktiver werden.
«Wir müssen das Potenzial älterer Arbeitnehmer besser nutzen», erklärte Rentenexperte Hermann Gröhe kürzlich. «Ihre Erfahrung ist unbezahlbar für unsere Wirtschaft.» Ein kontroverser Punkt bleibt die schrittweise Anpassung des Renteneintrittsalters.
Meine 68-jährige Nachbarin Maria arbeitet noch zweimal pro Woche als Buchhalterin. «Ich bleibe geistig fit und das Zusatzeinkommen ermöglicht mir kleine Freuden», erzählt sie lächelnd. Ihr Fall illustriert das Ideal der «Aktivrente» – freiwillig, selbstbestimmt, bereichernd.
Die Reform spiegelt einen gesellschaftlichen Wandel wider. Alter bedeutet heute nicht automatisch Ruhestand. Viele Senioren wollen und können noch teilhaben. Die Frage bleibt: Schafft die Politik die richtigen Anreize oder versteckt sich hinter wohlklingenden Begriffen nur der Zwang zur längeren Arbeit? Der Weg zur «Aktivrente 2026» wird uns alle herausfordern, unser Verständnis vom Älterwerden neu zu definieren.