Der Frühling in Graz zeigt sich von seiner trügerisch schönen Seite. Während Magnolien blühen, liegt ein schwerer Schatten über der steirischen Hauptstadt. Was als gewöhnlicher Schultag begann, endete in einer unfassbaren Tragödie. Der Amoklauf an einer Grazer Bildungseinrichtung hinterlässt eine erschütterte Gemeinschaft.
Die Sirenen heulten bereits am Vormittag durch die Straßen. Ein Großaufgebot von Polizei und Rettungskräften eilte zum Tatort. «Wir sind mit allem verfügbaren Personal im Einsatz», erklärte Polizeisprecher Markus Lamb. Die Menschen wurden aufgefordert, das Gebiet weiträumig zu meiden. In den umliegenden Geschäften und Cafés versammelten sich verstörte Anwohner.
Ich stand selbst an der Absperrung, sah die blassen Gesichter der Evakuierten. Eine Schülerin klammerte sich an ihre Mutter, flüsterte immer wieder: «Es war so laut.» Die sozialen Medien füllten sich innerhalb von Minuten mit Augenzeugenberichten und Beileidsbekundungen. Währenddessen richteten die Behörden ein Kriseninterventionsteam ein, das Betroffenen und Angehörigen Unterstützung bietet.
In den kommenden Tagen wird Graz einen schweren Weg gehen. Die Stadt, sonst bekannt für ihr lebendiges Kulturleben, muss nun gemeinsam trauern. Wie nach dem tragischen Amokfahrt-Ereignis 2015 zeigt sich: In der Krise rückt die Gemeinschaft zusammen. Die traumatischen Erlebnisse werden bleiben, doch auch die Kraft des Zusammenhalts.