In Stuttgarts Wilhelma dürfen sich die Amur-Tiger über ein neues Zuhause freuen. Die 2100 Quadratmeter große Anlage wurde gestern nach zweijähriger Bauzeit offiziell eröffnet. Rund 4,5 Millionen Euro investierte der Zoo in das artgerechte Gehege für die vom Aussterben bedrohten Großkatzen. In freier Wildbahn leben nur noch etwa 500 Exemplare dieser majestätischen Raubkatzen.
«Die neue Anlage bietet unseren Tigern Altai und Maja deutlich mehr Platz und Rückzugsmöglichkeiten», erklärt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. Die Tiere können jetzt zwischen verschiedenen Bereichen wählen – von schattigen Waldabschnitten bis zu sonnigen Lichtungen. Besonders auffällig sind die naturnahen Wasserstellen, an denen die Tiger baden können. Als begeisterter Wilhelma-Besucher kann ich bestätigen: Man muss schon genau hinschauen, um die gut getarnten Tiere zwischen den Felsen und im hohen Gras zu entdecken.
Für die Besucher bietet die neue Anlage mehrere Aussichtsplattformen und eine gläserne Panoramawand. «Wir wollen nicht nur ein schönes Zuhause für die Tiger schaffen, sondern auch auf ihre gefährdete Situation aufmerksam machen», betont Tierpflegerin Sandra Weber. Der Zoo beteiligt sich am europäischen Erhaltungszuchtprogramm für die seltenen Großkatzen.
Die Wilhelma hofft auf Nachwuchs bei den Tigern. Die imposanten Raubkatzen haben sich bereits gut eingelebt und erkunden neugierig ihr neues Reich – ein wichtiger Schritt für den Artenschutz und ein Highlight für alle Tierfreunde in Stuttgart.