Ich betrete den kleinen Café-Raum, wo Andreas Epp bereits wartet. Der 53-jährige Lagenser strahlt Ruhe aus, obwohl er mitten im Landratswahlkampf steckt. «Lippe braucht frischen Wind«, sagt er und nippt an seinem Kaffee. Seine Kandidatur kommt nicht von ungefähr – seit Jahren engagiert er sich kommunalpolitisch, kennt die Sorgen der Menschen vor Ort.
Die Themen, die Epp bewegen, sind vielfältig. Besonders die medizinische Versorgung im ländlichen Raum liegt ihm am Herzen. «Wir können nicht hinnehmen, dass ältere Menschen kilometerweit zum nächsten Arzt fahren müssen», erklärt er mit Nachdruck. Als langjähriger Bürger Lippischer Gemeinden hat er miterlebt, wie Arztpraxen schlossen. Auch die Mobilität will er verbessern. Der öffentliche Nahverkehr müsse flexibler werden, gerade für Jugendliche und Senioren. Ich erinnere mich an meine letzte Busfahrt durch Lippe – tatsächlich waren die Taktungen alles andere als optimal.
Bemerkenswert finde ich Epps pragmatischen Ansatz zur Wirtschaftsförderung. Er setzt auf regionale Kreisläufe und möchte das Handwerk stärken. «Unsere mittelständischen Betriebe sind das Rückgrat Lippes«, betont der Kandidat. Nach Informationen der Industrie- und Handelskammer sind über 80 Prozent der lippischen Unternehmen kleinere Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern.
Ob Andreas Epp Landrat wird, entscheidet sich bei der Wahl. Fest steht: Seine bodenständige Art kommt an. «Politik muss bei den Menschen sein, nicht über ihnen», sagt er zum Abschied. In Zeiten politischer Verdrossenheit ein Ansatz, der durchaus erfrischend wirkt.