Im Stuttgarter Trainingszentrum herrscht gespannte Hoffnung. Angelo Stiller, Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld des VfB, kämpft um seinen Einsatz im DFB-Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen. Seit seiner Adduktorenverletzung im Bundesligaspiel gegen Bayern München fehlt der 23-Jährige schmerzlich. Die Statistik unterstreicht seine Bedeutung: In 29 Bundesligaspielen lieferte er sieben Torvorlagen und stabilisierte das Stuttgarter Spiel.
«Wir unternehmen alles, um Angelo rechtzeitig fit zu bekommen», erklärt Trainer Sebastian Hoeneß am Trainingsgelände. «Seine Übersicht und Passgenauigkeit sind für unser Spiel elementar.» Der Coach wirkt angespannt, aber zuversichtlich. Tatsächlich absolvierte Stiller gestern erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings. Seine Bewegungen wirkten noch vorsichtig, doch die Fortschritte sind unübersehbar.
Die taktische Dimension seiner möglichen Rückkehr ist kaum zu überschätzen. Ohne Stiller fehlt die Balance zwischen Defensive und Offensive. «Angelo ist unser Taktgeber», schwärmt Teamkollege Chris Führich. «Mit ihm haben wir eine ganz andere Präsenz im Zentrum.» Beeindruckend ist auch Stillers mentale Stärke. Trotz der Verletzung verfolgt er jede Trainingseinheit von der Seitenlinie, gibt Hinweise, motiviert seine Mitspieler.
Die Entscheidung über seinen Einsatz fällt wohl erst kurz vor dem Anpfiff in Berlin. Für den VfB und seine euphorisierten Fans wäre Stillers Rückkehr ein enormer Schub im Duell gegen den übermächtigen Meister aus Leverkusen. Der Traum vom Pokalsieg lebt – mit oder ohne Stiller. Doch mit ihm stünden die Chancen deutlich besser, dem Unbesiegbaren die erste Niederlage beizubringen.