Der Schock sitzt tief in der Bielefelder Altstadt. Was als entspannter Samstagabend begann, endete für sechs Menschen im Krankenhaus. Vor einer beliebten Bar raste plötzlich ein Auto in eine Menschengruppe. Die Polizei Bielefeld geht von einem gezielten Anschlag aus. Der Täter ist weiterhin auf der Flucht, während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen.
Die Szenen, die sich am späten Samstagabend abspielten, gleichen einem Albtraum. «Der Fahrer hat offensichtlich bewusst auf die Menschen vor der Bar zugehalten», erklärte ein Polizeisprecher gegenüber dem WDR. Sechs Personen wurden verletzt, vier davon schwer. Zwei Opfer schweben in Lebensgefahr. Bemerkenswert ist, dass der Täter nach dem Aufprall ausstieg, die Verletzten anschaute und dann zu Fuß flüchtete.
Noch immer fahndet die Polizei nach dem Täter. Die Ermittler sprechen inzwischen von einem «versuchten Tötungsdelikt». Sie vermuten ein persönliches Motiv hinter dem Anschlag, möglicherweise eine Beziehungstat. Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass der Täter es auf eine bestimmte Person abgesehen hatte.
Als ich am nächsten Tag durch die Altstadt lief, war die Atmosphäre gedrückt. Wo sonst ausgelassene Stimmung herrscht, standen Menschen in kleinen Gruppen zusammen, sprachen leise. «So etwas haben wir hier noch nie erlebt», flüsterte eine Anwohnerin. In Zeiten, in denen öffentliche Plätze zunehmend zu Tatorten werden, hinterlässt dieser Vorfall tiefe Spuren im Sicherheitsgefühl einer ganzen Stadt.