Die Frankfurter Innenstadt verliert als Arbeitsort zunehmend an Attraktivität. Eine neue Studie der IHK Frankfurt zeigt, dass 63 Prozent der Arbeitnehmer lieber im Umland oder in Stadtteilen abseits des Zentrums arbeiten möchten. Der Pendelverkehr und hohe Mietpreise sind die Hauptgründe für diese Entwicklung.
«Die Menschen wollen nicht mehr täglich eine Stunde im Stau stehen», erklärt Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst. Die Nachfrage nach Büroflächen in gut angebundenen Vororten wie Eschborn und Bad Homburg steigt merklich. Besonders beliebt sind Standorte mit direktem S-Bahn-Anschluss und modernen, flexiblen Arbeitsplatzkonzepten. Als regelmäßige Bahnfahrerin beobachte ich selbst, wie sich die Pendlerströme verändert haben – nicht mehr alle fahren morgens in die City.
Unternehmen reagieren auf diesen Trend. Die Deutsche Bank hat bereits Satellitenbüros in Eschborn eröffnet, andere Konzerne planen ähnliche Schritte. Experten sehen darin Chancen für eine ausgewogenere Stadtentwicklung mit lebendigen Vororten und weniger Verkehrsbelastung. Die kommenden Jahre könnten das Gesicht der Arbeitswelt im Rhein-Main-Gebiet grundlegend verändern.