Bei Wartungsarbeiten an einer Fernwärmeleitung in der Düsseldorfer Innenstadt wurden gestern zwei Bauarbeiter schwer verletzt. Der Unfall ereignete sich gegen 14:30 Uhr auf der Königsallee, als ein plötzlicher Druckanstieg zu einem Austritt von heißem Dampf führte. Nach Angaben der Feuerwehr Düsseldorf waren im vergangenen Jahr stadtweite Baustellenunfälle um fast 18 Prozent gestiegen.
Die beiden Männer im Alter von 34 und 41 Jahren erlitten Verbrühungen zweiten Grades an Armen und Oberkörper. Rettungskräfte brachten sie umgehend ins Universitätsklinikum. «Wir untersuchen derzeit, ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden», erklärte Polizeisprecher Michael Schneider. Die betroffene Baustelle gehört zum Fernwärmeausbau-Projekt der Stadtwerke Düsseldorf. Anwohner berichten von einem lauten Zischen, bevor Rettungswagen eintrafen. Während meiner Berichterstattung vor Ort war die Stimmung angespannt – viele Passanten zeigten sich besorgt über die zunehmenden Bauarbeiten in der Innenstadt. Die Gewerkschaft IG BAU fordert verstärkte Sicherheitskontrollen auf Baustellen. «Dieser Vorfall hätte verhindert werden können», betonte Gewerkschaftsvertreter Thomas Becker.
Der Bereich um die Unfallstelle bleibt vorerst gesperrt. Die Stadtwerke haben eine gründliche Untersuchung zugesagt und wollen die Wartungsprotokolle überprüfen. Für Anwohner und Geschäfte gibt es derzeit keine Einschränkungen bei der Wärmeversorgung. Experten mahnen: Die Balance zwischen zügigem Infrastrukturausbau und Arbeitssicherheit muss gewahrt bleiben.