Der Wind peitscht übers Feld, als Arminia Bielefeld einen beeindruckenden 5:1-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf feiert. Die Ostwestfalen zeigen auf der Alm eine Machtdemonstration, die in dieser Deutlichkeit kaum zu erwarten war. Besonders bemerkenswert: Alle fünf Treffer fielen erst nach der Roten Karte für Düsseldorfs Verteidiger Christoph Klarer in der 34. Minute. Bielefeld nutzte die numerische Überlegenheit gnadenlos aus.
Marius Wörl eröffnete den Torreigen kurz nach der Pause mit einem präzisen Schuss ins lange Eck. Die Arminia spielte wie entfesselt, während die Fortuna völlig den Faden verlor. «Nach der Roten Karte haben wir endlich den Mut gefunden, den wir die ganze Saison schon zeigen wollten«, erklärte Bielefelds Trainer Mitch Kniat nach der Partie. Die taktische Umstellung auf ein offensiveres 4-3-3-System zahlte sich aus. Louis Oppie und Noah Sarenren Bazee wirbelten über die Außen, während Merveille Biankadi im Zentrum die Fäden zog.
Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune wirkte nach dem Spiel sichtlich frustriert: «Wir haben nach dem Platzverweis komplett den Kopf verloren. So darf man sich nicht präsentieren, egal mit wie vielen Spielern.» Der einzige Lichtblick für die Gäste war der Ehrentreffer durch Jona Niemiec zum zwischenzeitlichen 1:3. Die Stimmung auf den Rängen kochte bei jedem Bielefelder Treffer höher. Besonders der Doppelpack von Fabian Klos in den Schlussminuten ließ die Alm beben. Beim letzten Tor sprang sogar der sonst so besonnene Trainer Kniat jubelnd in die Höhe.
Für Bielefeld bedeutet dieser Kantersieg wichtige Punkte im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Der Erfolg könnte der Wendepunkt in einer bisher durchwachsenen Saison sein. Während die Arminia Selbstvertrauen tankt, muss Düsseldorf diesen Rückschlag schnell verarbeiten. Die Fortuna verliert wichtigen Boden im Aufstiegsrennen. Der Fußball schreibt eben seine eigenen Geschichten – manchmal sind sie glorreich, manchmal schmerzhaft.