Die ersten Hitzetage liegen hinter uns, die nächsten kommen bestimmt. Während ich gestern durch die flimmernde Stadt lief, fragte ich mich: Was macht diese Hitze eigentlich mit uns? Nicht nur unsere Laune leidet – unser Körper reagiert auf vielfältige Weise, wenn das Thermometer über 30 Grad klettert.
Bei Hitze arbeitet unser Organismus auf Hochtouren. «Der Körper versucht seine Kerntemperatur von etwa 37 Grad konstant zu halten, was zunehmend Energie kostet», erklärt Dr. Katharina Weber, Fachärztin für Innere Medizin. Unsere Blutgefäße weiten sich, wir schwitzen mehr. Das Herz pumpt stärker, um die Haut zu kühlen. Bei älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen kann dieser Mechanismus schnell überfordert sein.
Letzten Sommer erlebte ich selbst, wie trügerisch die Hitze sein kann. Nach einem Nachmittag im Freibad fühlte ich mich plötzlich schwindelig und erschöpft. Klassische Anzeichen einer beginnenden Hitzeerschöpfung, wie ich später erfuhr. Besonders tückisch: Nicht jeder Mensch reagiert gleich. Während manche nur träge werden, leiden andere unter Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen.
Die Klimaveränderung macht diese Problematik zunehmend relevant. Laut dem Deutschen Wetterdienst nehmen Hitzetage in Deutschland stetig zu – von durchschnittlich 3 Tagen pro Jahr in den 1950ern auf mittlerweile über 10 Tage. Zeit also, unseren Umgang mit Hitze zu überdenken. Vielleicht liegt die Kunst nicht im Bekämpfen, sondern im klugen Anpassen – eine Lektion, die mediterrane Kulturen längst verinnerlicht haben.