Die Stille nach dem Schock liegt noch immer über der Krefelder Innenstadt. Ein alltäglicher Donnerstagabend verwandelte sich in Sekundenschnelle in einen Albtraum, als ein 62-jähriger Autofahrer auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle eine Familie mit drei Kindern erfasste. Die Bilder des Geschehens haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt – zertrümmerte Hoffnungen auf dem kalten Asphalt.
Fünf Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, darunter drei Kinder im Alter von 8, 11 und 14 Jahren. Der Fahrer hatte sich einer Kontrolle entziehen wollen und raste mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Innenstadt. «Der Mann stand vermutlich unter Alkohol- und Drogeneinfluss», erklärte Polizeisprecher Michael Jansen. Ein vorläufiger Test bestätigte den Verdacht – der Mann hatte Cannabis konsumiert und Alkohol getrunken.
Was mich besonders erschüttert: Es war purer Zufall, dass niemand lebensgefährlich verletzt wurde. Erst letzte Woche spazierte ich mit meiner Nichte genau an dieser Stelle vorbei. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und fahrlässiger Körperverletzung. Der Führerschein des Mannes wurde beschlagnahmt.
Die Unfallstelle in der Krefelder Innenstadt war stundenlang abgesperrt. Menschen standen fassungslos am Rand, legten Blumen nieder. In solchen Momenten wird klar, wie zerbrechlich unser Alltag ist. Wie schnell das Selbstverständliche zum Ausnahmezustand werden kann. Die verletzte Familie erhält psychologische Betreuung – doch manche Wunden heilen nur langsam, wenn überhaupt.