Die Hamburger Innenstadt wurde gestern Nachmittag Schauplatz eines dramatischen Unfalls. Ein Wagen durchbrach die Begrenzung eines Parkhauses am Gänsemarkt und stürzte etwa fünf Meter in die Tiefe. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der dritte Parkhausunfall in Hamburg in diesem Jahr.
Der 73-jährige Fahrer verwechselte offenbar Gas- und Bremspedal, als er auf der zweiten Ebene des Parkhauses einparken wollte. Sein Mercedes durchbrach die Betonbrüstung und landete mit der Front auf dem Gehweg der Gerhofstraße. Glücklicherweise befanden sich keine Passanten im Aufprallbereich. Der Fahrer wurde mit leichten Verletzungen ins UKE gebracht. «Wir können von einem wahren Wunder sprechen«, erklärt Einsatzleiter Thomas Meier. «Hätte sich der Unfall zu einer belebteren Tageszeit ereignet, wären die Folgen verheerend gewesen.»
Wie ich vor Ort beobachten konnte, wurde die Unfallstelle von zahlreichen Schaulustigen umringt, während Statiker die Stabilität des beschädigten Parkhauses prüften. Die Betreibergesellschaft der Anlage kündigte bereits eine Überprüfung aller Sicherheitsbarrieren an.
Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit älterer Parkhäuser auf. Die Hamburger Baubehörde plant nun, die Sicherheitsstandards stadtweit zu überprüfen. Für die Anwohner rund um den Gänsemarkt bleibt der Schreck – und die Erkenntnis, dass manchmal nur Sekunden zwischen Alltag und Katastrophe liegen.