Nach Rissen in der Autobahnbrücke der A1 bei Köln-Niehl sind gravierende Schäden festgestellt worden. Die Brücke muss abgerissen werden, teilt die Autobahn GmbH mit. Bereits seit Monaten ist die wichtige Verkehrsverbindung nur eingeschränkt nutzbar. Fast 100.000 Fahrzeuge nutzen normalerweise täglich diesen Abschnitt.
Ingenieure entdeckten bei Routineuntersuchungen gefährliche Rissbildungen im Stahlbeton. «Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat absolute Priorität», erklärt Petra Beckers, Sprecherin der Autobahn GmbH. Die Brücke stammt aus den 1960er Jahren und hat ihre Lebensdauer deutlich überschritten. Ein Ersatzneubau sei alternativlos, bestätigt auch Kölns Verkehrsdezernent Nils Weber.
Für Pendler bedeutet dies weiterhin erhebliche Behinderungen. Der Verkehr wird einspurig über einen sicheren Teilbereich geleitet. Ausweichrouten über die A57 und A4 sind stark überlastet. Als Anwohnerin des Niehler Gürtels bemerke ich selbst den deutlich zugenommenen Ausweichverkehr durch die Wohngebiete.
Die Planungen für den Neubau laufen bereits auf Hochtouren. Bis Ende 2024 soll der Abriss beginnen, die Fertigstellung ist für 2027 angestrebt. Für die Wirtschaftsregion Köln bedeutet dies eine weitere Belastungsprobe. Diese Situation zeigt erneut den dramatischen Sanierungsstau bei deutschen Verkehrsinfrastrukturen – ein Problem, das weit über Köln hinausreicht.