Die sommerlichen Temperaturen locken nach wie vor Hunderte Düsseldorfer an die Rheinufer zum Baden. Trotz eindringlicher Warnungen der Stadtbehörden tummeln sich täglich Menschen im gefährlichen Fluss. Allein am vergangenen Wochenende zählte die Wasserwacht über 200 Badende zwischen Oberkasseler Brücke und Rheinkniebrücke. Die Strömungsgeschwindigkeit beträgt derzeit stellenweise über 6 km/h.
«Der Rhein ist kein Schwimmbad, sondern eine vielbefahrene Wasserstraße mit tückischen Strömungen», mahnt Feuerwehrsprecher Thomas Klein. Besonders die Sogwirkung vorbeifahrender Schiffe wird oft unterschätzt. Mindestens vier Menschen sind in diesem Sommer bereits bei Badeunfällen im Rhein ertrunken. Dennoch ignorieren viele die roten Flaggen und Warnschilder.
Als regelmäßige Beobachterin der Düsseldorfer Rheinpromenade fällt mir auf, dass besonders junge Erwachsene die Gefahren ausblenden. Die DLRG verstärkt ihre Präsenz mit zusätzlichen Rettungsschwimmern. «Wir können nur appellieren, nicht im Rhein zu schwimmen. Bei Notfällen sind wir oft machtlos», erklärt DLRG-Einsatzleiter Markus Weber.
Die Stadt plant nun verschärfte Kontrollen durch das Ordnungsamt. Ab kommender Woche drohen Bußgelder von bis zu 250 Euro für Rheinbadende. Angesichts anhaltender Hitze bleibt die Lage angespannt. Das Leben am Rhein gehört zur Düsseldorfer Identität – doch der Respekt vor dem Fluss scheint vielen abhandengekommen zu sein.