Der Sommer hat uns fest im Griff, und mit den steigenden Temperaturen zieht es viele an die Gewässer. Doch hinter der sommerlichen Leichtigkeit lauern Gefahren, die wir oft unterschätzen. Die tragischen Badeunfälle in Frankfurt und Köln vom vergangenen Wochenende haben mich zutiefst erschüttert. Ein dreijähriger Junge und ein neunjähriges Mädchen verloren ihr Leben beim Baden.
Die Zahlen sind alarmierend: Laut DLRG ertranken allein im vergangenen Jahr 378 Menschen in Deutschland. Besonders Kinder sind gefährdet, oft geschehen die Unfälle in unbeaufsichtigten Momenten. «Kleine Kinder können bereits in wenigen Zentimetern Wasser und innerhalb von Sekunden ertrinken», warnt Prof. Dr. Jochen Steinmetz von der Deutschen Gesellschaft für Kindernotfallmedizin. In meinem Bekanntenkreis unterschätzen viele Eltern, wie schnell es gehen kann. Erst letzte Woche beobachtete ich am See, wie ein Kleinkind unbemerkt ins tiefere Wasser watschelte, während die Eltern kurz abgelenkt waren.
Die DLRG bietet Schwimmkurse für verschiedene Altersgruppen an. Doch viele Kinder warten monatelang auf einen Platz. Die Pandemie hat die Situation verschärft – zahlreiche Kinder konnten nicht schwimmen lernen. Das «Seepferdchen» allein reicht nicht als Schwimmbefähigung aus.
Wir müssen wieder mehr Verantwortung füreinander übernehmen. Ein wachsames Auge kann Leben retten. Beim nächsten Badeausflug werde ich bewusster auf meine Umgebung achten. Denn jedes Kind sollte die Chance haben, unbeschwerte Sommertage zu erleben – und sicher nach Hause zurückzukehren.