Die Isar in München bleibt für Badegäste gesperrt. Das Gesundheitsreferat verlängerte das Badeverbot nach den jüngsten Wasserproben, die erhöhte Keimbelastungen aufweisen. Rund 70 Prozent der üblichen Sommerbadegäste müssen nun auf andere Bademöglichkeiten ausweichen.
Die anhaltende Verschmutzung der Isar sorgt für Unmut bei Anwohnern und Stadtpolitikern. «Wir brauchen dringend eine langfristige Lösung für dieses wiederkehrende Problem», erklärt Umweltreferentin Sophia Weber. Hauptursache der Verunreinigung sind Starkregen-Ereignisse, die das Kanalsystem überlasten. Die städtische Infrastruktur kommt mit den zunehmenden Extremwetterereignissen nicht mehr zurecht. Als langjährige Beobachterin der Münchner Isar-Kultur fällt mir auf: Die einst selbstverständliche Erfrischung im Stadtfluss wird zum seltenen Luxus.
Der Stadtrat will das Thema nun auf Landesebene heben. Eine Petition fordert zusätzliche Mittel für moderne Kanalisation und Kläranlagen. Expertenschätzungen zufolge könnten Verbesserungen frühestens 2026 spürbar werden. Bis dahin bleibt den Münchnern nur der Blick von der Isarbrücke auf ihren geliebten, aber momentan unbadefreundlichen Fluss.