Die Stadt Köln hat ein offizielles Badeverbot im Rhein erlassen. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu 1.000 Euro. Letzten Sommer ertranken allein im Kölner Rheinabschnitt fünf Menschen in den tückischen Strömungen.
«Die Entscheidung war überfällig», erklärt Kölns Ordnungsamtsleiterin Athena Leodolter. «Wir sehen jedes Jahr tragische Unfälle durch unterschätzte Gefahren.» Der Stadtrat verabschiedete die neue Verordnung einstimmig nach intensiven Beratungen. Sie gilt für den gesamten Kölner Rheinabschnitt von der Rodenkirchener bis zur Leverkusener Brücke.
An heißen Tagen lockt der Fluss viele Kölner zum Abkühlen. Besonders beliebt waren bisher die Poller Wiesen und das Tanzbrunnengelände. Als Köln-Deutzerin sehe ich selbst immer wieder Badende, die die Strömung unterschätzen. Die DLRG begrüßt das Verbot: «Der Rhein ist eine unsichtbare Todesfalle mit Strudeln und Unterströmungen.»
Ab sofort werden Warnschilder in mehreren Sprachen aufgestellt. Mitarbeiter des Ordnungsamts kontrollieren verstärkt an den bekannten Hotspots. Die Stadt plant zudem mehr kostenfreie Wasserspielplätze als Alternative. Der Rhein mag verlockend aussehen, bleibt aber eine der gefährlichsten Wasserstraßen Europas.