Die langjährige Debatte um das Schwimmen im Rhein geht in die nächste Runde. Der Kölner Stadtrat soll am kommenden Donnerstag über ein offizielles Badeverbot im Fluss abstimmen. Rund 30 Menschen sind in den letzten fünf Jahren im Rhein bei Köln ertrunken – eine erschreckend hohe Zahl, die die Stadtverantwortlichen zum Handeln zwingt.
Die Strömungen im Rhein werden häufig unterschätzt. «Die Gefahr lauert unsichtbar unter der Oberfläche,» erklärt Klaus Mayer von der DLRG Köln. «Selbst geübte Schwimmer können von plötzlichen Unterströmungen erfasst werden.» Die Stadt steht vor einem Dilemma: Einerseits die Badefreiheit erhalten, andererseits Menschenleben schützen. Der aktuelle Vorschlag sieht ein Badeverbot mit empfindlichen Bußgeldern vor, aber auch mehr Aufklärung durch Warnschilder.
Als ich letzten Sommer am Rheinufer entlang spazierte, beobachtete ich zahlreiche Badende trotz bestehender Warnhinweise. Besonders an den Poller Wiesen scheint die Versuchung bei Temperaturen über 30 Grad groß.
Für die Kölner ist der Rhein mehr als nur ein Fluss – er ist Lebensader und identitätsstiftend. Doch die Sicherheit muss Vorrang haben. Die Stadt plant, alternative Abkühlungsmöglichkeiten wie mobile Wasserspielplätze auszubauen. Die finale Entscheidung wird zeigen, wie Köln den Spagat zwischen Freizeitwert und Sicherheit meistert.