Der Winter hat Frankfurt fest im Griff. Gerade jetzt, wo die Temperaturen fallen, ändert sich das Reisen auf Schienen grundlegend. Seit gestern rollt Deutschland auf neuen Fahrplänen. Die Bahn hat ihren großen Fahrplanwechsel vollzogen – ein Ereignis, das Pendler und Fernreisende gleichermaßen betrifft und manchen Reiseplan durcheinanderwirbelt.
Die Änderungen sind weitreichend. Neue ICE-Verbindungen zwischen Frankfurt und Berlin versprechen mehr Flexibilität. Gleichzeitig entfallen gewohnte Regionalzüge auf weniger frequentierten Strecken. Verspätungen könnten sich durch Bauarbeiten auf wichtigen Korridoren häufen. «Wir modernisieren das Netz und das spüren unsere Kunden leider auch», erklärt Bahnvorstand Berthold Huber. Die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim stellt besonders viele Pendler vor Herausforderungen. Erst gestern stand ich selbst am Frankfurter Hauptbahnhof, als eine verzweifelte Familie ihren Anschlusszug nach München verpasste. Der Ersatzbus kam zu spät.
Im Regionalverkehr Hessen gibt es Licht und Schatten. Mehr Züge fahren morgens ins Rhein-Main-Gebiet. Die S-Bahnen bekommen teilweise einen dichteren Takt. Doch die Umstellung zeigt auch unsere Abhängigkeit vom fragilen Bahnsystem. Die nächsten Monate werden für viele zur Geduldsprobe. Wir spüren den Preis für jahrelangen Investitionsstau. Vielleicht hilft uns diese unbequeme Phase, den Wert einer funktionierenden Infrastruktur neu zu schätzen.