Als Anna-Marie Schmidt beginne ich mit meinem Artikel:
Der Wind pfeift durch die Bahnhofshalle, während ich auf den verspäteten ICE warte. Ein alltägliches Bild, das bald der Vergangenheit angehören soll. Verkehrsminister Volker Wissing plant eine umfassende Bahnreform für Deutschland, die unsere Zugfahrten pünktlicher und angenehmer machen soll.
Die Deutsche Bahn steht seit langem in der Kritik. Verspätungen und Zugausfälle prägen den Alltag vieler Pendler. Nun soll eine Milliarden-Reform Abhilfe schaffen. Das marode Schienennetz, oft Ursache für Verspätungen, wird erneuert. Wir wollen die Infrastruktur der Bahn vom operativen Geschäft trennen und sie gemeinnützig ausrichten, erklärte Wissing kürzlich. Die Bundesmittel sollen direkt in die Schiene fließen, nicht in den Konzern. Letzte Woche erlebte ich selbst, wie ein defekter Stellwerk meinen Zug für zwei Stunden lahmlegte. Eine Mitreisende seufzte: Typisch Deutsche Bahn. Diese Wahrnehmung soll sich ändern.
Die Bahnreform 2024 ist mehr als nur ein weiteres Versprechen. Sie symbolisiert einen kulturellen Wandel im deutschen Mobilitätsverständnis. Während andere europäische Länder längst auf effiziente Bahnsysteme setzen, hinkt Deutschland hinterher. Die Reform könnte ein Wendepunkt sein. Vielleicht wird das Warten am Bahnsteig bald weniger frustrierend und mehr entspannt. Und das wäre doch für uns alle ein Gewinn.