Die morgendliche Pendelroutine glich heute einem Geduldsspiel. Schon wieder brachte Vandalismus den Bahnverkehr zwischen Köln und Düsseldorf zum Erliegen. Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen wurden wichtige Kabelverbindungen durchtrennt. Die Folge: Verspätungen, Zugausfälle und genervte Reisende an überfüllten Bahnsteigen.
Der Schaden entstand diesmal in Dormagen. Laut Bundespolizei wurden gezielt Kabel an mehreren Standorten beschädigt. Die Deutsche Bahn schätzt, dass die Reparaturarbeiten den ganzen Tag in Anspruch nehmen werden. Fernzüge werden umgeleitet, Regionalverbindungen fallen aus oder enden vorzeitig. «Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung der Störung», versichert Bahnsprecherin Daniela Meyer. Die Fahrgäste müssten sich dennoch auf erhebliche Einschränkungen einstellen.
Am Düsseldorfer Hauptbahnhof traf ich Peter Wieland, Pendler aus Neuss. «Das ist mittlerweile absurd», sagt er kopfschüttelnd. «Ich komme regelmäßig zu spät zur Arbeit.» Letzten Monat war ich selbst betroffen, als ich zu einem wichtigen Termin nach Köln musste. Statt Bahnfahrt hieß es: Ersatzbus im Schneckentempo.
Die Häufung solcher Vorfälle wirft Fragen auf. Die Bahn verstärkt ihre Sicherheitsmaßnahmen entlang der Strecke. Doch reicht das? Der wirtschaftliche Schaden geht in die Millionen. Und das Vertrauen der Pendler schwindet. Vielleicht braucht es mehr als nur technische Lösungen – ein gesellschaftliches Umdenken im Umgang mit kritischer Infrastruktur.