Der Pfiff, der alle erschütterte: Basketball-Eklat zwischen Ulm und Berlin
Sonntagabend in der Ratiopharm Arena. Die Luft flimmert vor Spannung. In den letzten Sekunden des Basketball-Topspiels zwischen Meister Ulm und Alba Berlin passiert das Unglaubliche. Ein Schiedsrichter-Entscheid lässt die Arena beben. Der vermeintliche Ulmer Siegtreffer wird aberkannt – die Uhr war angeblich bereits abgelaufen. Tatsächlich zeigen die Fernsehbilder: Der Ball verließ die Hand von Justinian Jessup rechtzeitig.
«Das ist eine absolute Frechheit», donnert Ulms Trainer Anton Gavel nach dem Spiel. «Wir wurden um den Sieg betrogen.» Die Emotionen kochen über, als die Unparteiischen den Korb nicht anerkennen und Berlin mit 79:77 zum Sieger erklären. Was folgt, ist ein sportliches Drama, wie ich es in meinen 15 Jahren als Sportjournalistin selten erlebt habe. Ulms Sportdirektor Thorsten Leibenath stürmt wutentbrannt auf das Parkett. Fans skandieren «Schieber, Schieber!».
Berlins Trainer Israel González versucht zu beschwichtigen: «Fehler passieren, auch uns Trainern. Die Schiedsrichter hatten keine Zeitlupe zur Verfügung.» Ein schwacher Trost für die Ulmer. Der Deutsche Basketball Bund kündigte bereits eine gründliche Aufarbeitung des Falls an. Die Bilder des kontroversen Spielendes gehen viral.
Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack. Im Sport entscheiden manchmal Sekundenbruchteile über Sieg und Niederlage. Doch wenn diese Entscheidungen umstritten sind, leidet das Spiel. Für Ulm bleibt nur der sportliche Kampfgeist, für die Liga die Aufgabe, Transparenz bei Schiedsrichter-Entscheidungen zu verbessern.