In Düsseldorfs beliebtem Stadtteil Flingern wurden gestern überraschend mehrere Bauprojekte durch die Bezirksvertretung 2 gestoppt. Betroffen sind fünf Vorhaben an der Dorotheenstraße, Hoffeldstraße und Kettwiger Straße. Fast 150 geplante Wohnungen werden vorerst nicht gebaut. Die Entscheidung fiel bei der Sitzung mit knapper Mehrheit.
Anwohner hatten seit Monaten gegen die Verdichtung protestiert. «Flingern erstickt bereits im Verkehr und hat zu wenig Grünflächen«, erklärt Anwohnersprecher Michael Lehmann. Die Bezirksvertreter teilten diese Bedenken. Besonders kritisch sehen sie das Fehlen bezahlbaren Wohnraums in den Neubauplänen. Der städtische Wohnungsmangel bleibt damit ungelöst. Ich beobachte seit Jahren, wie die Bauvorhaben immer luxuriöser werden, während normale Familien wegziehen müssen. Bei der Ratssitzung wurde deutlich, dass auch einige Grünflächen den Projekten zum Opfer fallen sollten. Die CDU-Fraktion unterstützte daher überraschend den Stopp.
Die Stadtplanung muss nun neue Konzepte vorlegen. Oberbürgermeister Keller zeigte sich enttäuscht: «Wir brauchen dringend Wohnraum in der Stadt.» Eine Überarbeitung der Pläne mit mehr Sozialwohnungen könnte den Weg für einen Kompromiss ebnen. Flingens Entwicklung bleibt spannend – zwischen Bewahrung des Viertelscharakters und nötiger Modernisierung.