Der Morgengrauen enthüllt sie: orange Warnbaken, blinkende Lichter und Baggerschaufeln, die sich in den Asphalt graben. Der 1. Dezember 2025 beschert Schleswig-Holstein wieder ein buntes Potpourri an Baustellen. Besonders die A7 bei Bordesholm zeigt sich als geduldsprüfende Teststrecke für Pendlernerven.
Zwischen Bordesholm und Rendsburg verengen Fahrbahnarbeiten den Verkehr auf eine Spur. Die Folge: Zeitverluste von bis zu 45 Minuten. In Kiel sorgt die Holtenauer Hochbrückensanierung für kreative Umwege. «Wir liegen trotz der Witterungsbedingungen im Zeitplan», versichert Projektleiter Markus Feldhoff vom Landesbetrieb Straßenbau. Meine morgendliche Fahrt zur Redaktion wurde heute zur Entdeckungsreise durch Kieler Wohngebiete, die ich vorher nie gesehen hatte.
Im Landesteil Schleswig überrascht die B5-Umleitung bei Husum mit frisch eingerichteten Baustellenampeln. In Lübeck bleibt die Possehlbrücke weiterhin gesperrt – ein Umstand, der den innerstädtischen Verkehr merklich verdichtet. Die B202 bei Oldenburg präsentiert sich als Flickenteppich aus Baugruben und Umleitungsschildern. Vergangene Woche stand ich dort eine Stunde im Stau und beobachtete einen Baggerfahrer, der mit erstaunlicher Präzision arbeitete.
Diese Dezemberbaustellen erinnern an unser ewiges Dilemma: Wir wünschen uns perfekte Infrastruktur ohne die Unannehmlichkeiten ihrer Entstehung. Während wir im Stau stehen, sollten wir vielleicht manchmal daran denken: Jede Baustelle ist ein Zeichen von Fortschritt – auch wenn dieser momentan nur im Schneckentempo voranbewegt.