Die Skyline von Frankfurt verändert sich bald um einen bekannten Industriestandort. Der Pharmakonzern Bayer schließt sein Werk im Stadtteil Höchst, wodurch etwa 500 Arbeitsplätze wegfallen werden. Laut einer Unternehmensmitteilung vom Mittwoch soll die Schließung bis Ende 2026 vollzogen sein. Die Frankfurter Wirtschaftskammer verzeichnete damit den dritten größeren Stellenabbau in der Region innerhalb eines Jahres.
«Diese Entscheidung ist Teil unserer strategischen Neuausrichtung und wurde nicht leichtfertig getroffen», erklärte Bayer-Vorstandsmitglied Heike Prinz. Die Produktion soll künftig an andere Standorte in Deutschland und Europa verlagert werden. Besonders betroffen sind Mitarbeiter in der Arzneimittelproduktion und Qualitätssicherung. Der Betriebsrat kündigte bereits Widerstand an. Als langjährige Beobachterin der Frankfurter Wirtschaft überrascht mich die Entscheidung wenig – der Standort kämpfte seit Jahren mit steigenden Kosten.
Die Stadt Frankfurt hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um betroffene Mitarbeiter zu unterstützen. Mögliche Umschulungsprogramme und Vermittlungshilfen werden derzeit erarbeitet. Geplant ist zudem, das Gelände für zukunftsträchtige Technologieunternehmen neu zu entwickeln. Der Verlust traditioneller Industriearbeitsplätze trifft die Region hart, öffnet aber auch Türen für den dringend benötigten wirtschaftlichen Wandel in der Mainmetropole.