Der eisige Wind peitschte über den Rasen des Audi Sportparks, als sich das bayerische Derby zwischen Ingolstadt und Regensburg in ein wahres Fußballdrama verwandelte. In letzter Sekunde entriss der FCI dem Jahn einen sicher geglaubten Punkt. Die Statistik zeigt: Bereits zum vierten Mal in dieser Saison verloren die Regensburger in der Nachspielzeit.
«Das ist unfassbar bitter», kommentierte Jahn-Kapitän Andreas Wittmann sichtlich niedergeschlagen nach dem Abpfiff. Seine Enttäuschung war greifbar, als er die entscheidende Szene analysierte. Der lange Ball in den Strafraum, das Kopfballduell, der Abstauber – so einfach kann Fußball sein, so grausam die Niederlage.
Die taktische Ausrichtung der Regensburger schien lange aufzugehen. Mit kompakter Defensive und schnellen Umschaltmomenten stellten sie die Schanzer vor Probleme. Der Führungstreffer durch Noah Ganaus in der 58. Minute war der verdiente Lohn für eine disziplinierte Leistung. Die Jahnelf verteidigte leidenschaftlich, warf sich in jeden Zweikampf.
Doch die Ingolstädter bewiesen Moral. Die Einwechslungen von Trainer Michael Köllner brachten frischen Wind. Als Sebastian Grönning zum Ausgleich traf, bebte das Stadion. Die Schanzer-Fans peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Die Luft in der Regensburger Coachingzone wurde spürbar dünner.
Das dramatische 2:1 in der fünften Minute der Nachspielzeit unterstreicht die Unberechenbarkeit der 3. Liga. Für Jahn bedeutet diese Niederlage einen herben Rückschlag im Aufstiegskampf. Die Oberpfälzer müssen nun Charakter zeigen, um im nächsten Heimspiel zurückzuschlagen. Derweil dürfen die Ingolstädter weiter von der Rückkehr in die 2. Bundesliga träumen. Das bayerische Derby hat wieder einmal bewiesen: Im Fußball ist es erst vorbei, wenn der Schiedsrichter abpfeift.