Der Münchner Fußball-Lokalrivalität wurde am Wochenende ein neues Kapitel hinzugefügt. Bayern-Anhänger sorgten bei einem Spiel des TSV 1860 München für Aufsehen, als sie mit provokativen Spruchbändern auf den Rängen auftraten. Etwa 200 FCB-Fans hatten sich unter die Zuschauer im Grünwalder Stadion gemischt, wo die «Löwen» gegen Arminia Bielefeld antraten.
«München ist und bleibt rot» – diese unmissverständliche Botschaft entrollten die Bayern-Anhänger während der Partie. Für viele Sechzger-Fans ein Affront, der die ohnehin angespannte Stimmung zwischen den Fanlagern weiter anheizte. Stadionsprecher Roman Beer reagierte prompt: «An die Gäste im Block: Das ist ein 1860-Spiel, benehmt euch entsprechend oder verlasst das Stadion.»
Die Rivalität zwischen den beiden Münchner Vereinen hat eine lange Geschichte. Während die Bayern in der Bundesliga Erfolge feiern, kämpft 1860 in der 3. Liga um den Aufstieg. «Diese Aktion zeigt wieder einmal, wie tief die Gräben zwischen den Fanlagern sind», erklärt Fanforscher Jonas Gabler vom KickIn!-Institut.
Als gebürtige Münchnerin erlebe ich diese besondere Rivalität seit Jahren hautnah. Sie prägt die Fußballkultur unserer Stadt wie kaum etwas anderes.
Die Polizei München teilte mit, dass der Vorfall ohne größere Zwischenfälle verlief. Für kommende Derbys könnte die Sicherheitslage jedoch neu bewertet werden. Die Provokation erinnert uns daran, dass in München Fußball niemals nur ein Spiel ist – es ist Identität.