Die Baulücke an der Stuttgarter Königstraße – im Volksmund als «Benko-Loch» bekannt – erhält nach jahrelangem Stillstand endlich neues Leben. Gestern wurden die letzten Vorbereitungen abgeschlossen, als die alte Kastanie auf dem Gelände gefällt wurde. Nach Angaben der Stadtverwaltung starten die Bauarbeiten für das Millionenprojekt nächste Woche offiziell.
«Nach vielen Jahren des Wartens können wir endlich vorwärts blicken», erklärt Wirtschaftsbürgermeister Thomas Fuhrmann. Die Baustelle im Herzen Stuttgarts war lange ein Ärgernis für Anwohner und Geschäftsleute. Wo einst das Kaufhaus Karstadt stand, klaffte seit 2019 nur eine Grube. Ursprünglich wollte der österreichische Investor René Benko hier ein Prestigeprojekt errichten, doch finanzielle Schwierigkeiten seiner Signa-Gruppe vereitelten die Pläne.
Der neue Investor, die LBBW Immobilien, plant nun ein gemischtes Konzept mit Einzelhandel und Büroflächen. Die angrenzenden Geschäfte atmen auf. «Die Bauarbeiten werden zwar kurzfristig für Einschränkungen sorgen, aber langfristig gewinnt die gesamte Königstraße an Attraktivität», meint Händlerin Sabine Meier vom benachbarten Modegeschäft. Als tägliche Beobachterin des Geschehens habe ich gesehen, wie die leere Fläche zum Symbol städtischer Entwicklungsprobleme wurde.
Das Projekt soll bis 2027 abgeschlossen sein. Die Stadt verspricht, die Belastungen für Anwohner und Geschäfte so gering wie möglich zu halten. Nach Jahren des Stillstands könnte das «Benko-Loch» bald Geschichte sein – und damit ein wichtiges Kapitel in der Entwicklung der Stuttgarter Innenstadt abgeschlossen werden.