Der BER kämpft fünf Jahre nach seiner Eröffnung weiter mit finanziellen Herausforderungen. Trotz steigender Passagierzahlen – im letzten Quartal reisten über 8 Millionen Menschen über den Hauptstadtflughafen – verschiebt sich die Gewinnerwartung auf frühestens 2030. Die Schuldenlast aus der problematischen Bauphase belastet den Betrieb erheblich.
«Wir arbeiten kontinuierlich an der wirtschaftlichen Stabilisierung», erklärt Flughafenchefin Aletta von Massenbach bei der Jahrespressekonferenz. Die ursprüngliche Prognose eines Gewinns ab 2025 musste aufgegeben werden. Besonders die Altschulden von rund 4,5 Milliarden Euro drücken auf die Bilanz. Hinzu kommen gestiegene Energiekosten und Investitionen in die Infrastruktur. Der Aufsichtsrat genehmigte kürzlich ein Modernisierungsprogramm für die Terminals.
Die Länder Berlin und Brandenburg müssen voraussichtlich weitere Finanzspritzen leisten. Bei meinem Besuch vergangene Woche zeigte sich dennoch ein gut funktionierender Flughafenbetrieb. Die Abfertigungszeiten haben sich merklich verbessert, wie Vielflieger bestätigen.
Für die Region bleibt der BER trotz finanzieller Probleme ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Ansiedlung flughafennaher Unternehmen schreitet voran. Der lange Weg zur Profitabilität zeigt jedoch: Die chaotische Baugeschichte des Flughafens wird die Hauptstadtregion noch Jahre begleiten.