Das Rote Rathaus erstrahlte am Dienstagabend in ungewohntem Grün. Berlin setzte damit ein deutliches Zeichen gegen die Todesstrafe. Die Aktion fand zum «Welttag gegen die Todesstrafe» statt, der jährlich am 10. Oktober begangen wird. Nach Angaben von Amnesty International wurden 2023 weltweit mindestens 1.153 Menschen hingerichtet.
Bereits seit 2015 beteiligt sich die Hauptstadt an der internationalen Initiative «Cities for Life – Städte für das Leben«. Neben Berlin leuchteten auch Wahrzeichen in Rom, Madrid und Paris. Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg betonte bei der Zeremonie: «Die Todesstrafe ist eine unmenschliche und grausame Bestrafung, die keinen Platz in einer modernen Gesellschaft haben darf.»
Die symbolische Beleuchtung lockte trotz kühler Temperaturen zahlreiche Berlinerinnen und Berliner zum Alexanderplatz. Viele nutzten die Gelegenheit für Fotos vor dem grünen Gebäude. Im Rathaus selbst fand parallel eine Podiumsdiskussion statt, bei der Menschenrechtsorganisationen über die weltweite Situation berichteten. Besonders erschreckend: In einigen Ländern nimmt die Zahl der Hinrichtungen wieder zu.
Die Aktion endete um Mitternacht. Doch die Botschaft bleibt: Berlin steht für Menschenrechte und gegen die Todesstrafe. Für das kommende Jahr plant der Senat weitere Veranstaltungen zum Thema. Die grüne Beleuchtung des Roten Rathauses zeigt, wie Symbole im Stadtbild zum Nachdenken anregen können.