Die Innenstadt Berlins wurde gestern zum Schauplatz heftiger Proteste. Im Regierungsviertel nahm die Polizei rund 40 Personen nach Ausschreitungen bei einer antiisraelischen Demonstration fest. Nach Polizeiangaben versammelten sich etwa 300 Teilnehmer trotz vorherigen Verbots der Veranstaltung.
Die Demonstration begann zunächst friedlich am Potsdamer Platz, eskalierte jedoch schnell. Mehrere Demonstranten riefen verbotene Parolen und zeigten unzulässige Symbole. «Wir mussten eingreifen, als Teilnehmer Steine auf unsere Einsatzkräfte warfen und Pyrotechnik zündeten«, erklärte Polizeisprecher Martin Weber. Die Beamten setzten Pfefferspray ein und drängten aggressive Demonstranten zurück.
Anwohner des Viertels zeigten sich besorgt. «So etwas habe ich hier noch nicht erlebt», sagte Monika Bauer, die seit 15 Jahren in der Gegend wohnt. Ich selbst beobachtete, wie verängstigte Touristen in Seitenstraßen flüchteten, während Rauchschwaden über dem Straßenzug hingen.
Die Sicherheitsbehörden werden die Vorkommnisse intensiv auswerten. Berlins Innensenatorin kündigte eine konsequente Strafverfolgung der Täter an. Die Vorfälle werfen erneut Fragen zum Umgang mit politischen Demonstrationen in der Hauptstadt auf. Zwischen dem Recht auf Versammlungsfreiheit und der öffentlichen Sicherheit bleibt ein schmaler Grat.